Ricklingen bei der Landesmeisterschaft

Turnierfahrt 2018

 

Neun Ricklinger bei der Landesmeisterschaft, hier etwas erschöpft nach einem nicht so erfolgreichen dritten Spieltag. Es fehlt nur Darius Rausch, der nicht in Verden übernachtet. (Der Pokal im Vordergrund gehört leider nicht uns, sondern dem noch nicht feststehenden Problemschachmeister).

Die Turnierfahrt 2018 wird für die Jugendlichen finanziert vom Sparkassen-Sportfonds Hannover.

Spieltag 1 

Das lässt sich gut an. Unser Meisterspieler Jan gewinnt gleich seine erste Partie. Sein Gegner Fabian Stotyn ist zwar nach DWZ favorisiert und kommt wesentlich schneller durch die Eröffnung. Aber, so bilanziert Jan hinterher, "er hat nicht genug überlegt. Erst was eingestellt und dann eine Taktik übersehen". 1 zu 0 für Jan.

Thomas Spiess trennt sich im A-Open in der ersten Partie unentschieden.

Thorsten Hapke überzieht seine Stellung und verliert die erste Partie nach zunächst gutem Verlauf. 

Nils Hapke schlägt seinen stärker eingestuften Gegner mit klugem Positionsspiel und einem Schuss Taktik.

Manuel Polnau, Richard Pubantz und Darius Rausch gewinnen ebenfalls ihre Partien.  Leon Niemann verliert leider und Dennes Abel spielt remis gegen Sören Ewering - den U12-Jugendlichen, der Jan bei früheren Meisterschaften das Leben schwer gemacht hat, und ihm auch in diesem Jahr das einzige Unentschieden abnehmen konnte - was an Jans Landesmeistertitel nichts änderte.

Am Nachmittag gibt es wieder Licht und Schatten: zum Licht gehört Jans Remis im Meisterturnier gegen einen ebenfalls stärkeren Gegner, Felix Hampel. Nach Meinung von Dennes hätte Jan das Endspiel zwar weiterspielen sollen, weil er leicht besser stand - aber mit weniger Zeit auf der Uhr kann man auch mal mit einem Remis in leicht besserer Stellung gegen einen stärkeren Gegner zufrieden sein.

Im A-Open gewinnt Thomas Spiess gegen den Präsidenten des Niedersächsischen Schachverbandes, Michael Langer. Manuel verliert am zweiten Brett leider und auch Leon muss seine zweite Niederlage an diesem Tag einstecken.

Im B-Open brilliert Richard Pubantz: am Nachmittag fährt er seinen zweiten Sieg ein und ist damit der einzige Ricklinger mit voller Punktzahl. Darius, Nils und Thorsten verlieren leider.

Insgesamt lautet die Bilanz am ersten Tag: SKRoT (SK Ricklingen on Tour) gegen RotW (Rest of the World) 9,5 zu 8,5 (auf so schöne Abkürzungen kommt nur der Präsi!). Hier die Ergebnisse der Ricklinger. Dennes Abel zählen wir in der Bilanz mit, auch wenn er für Berlin startet.

Die Ricklinger Delegation beim Pizzaessen am ersten Abend - es fehlt Manuel Polnau, weil er noch sein Endspiel knetet (leider erfolglos) und Thorsten Hapke, weil er das Foto macht.

Spieltag 2:

Heute Nachmittag hat es auch unseren Meisterspieler erwischt: Jan hat seine erste Partie verloren, kurioserweise gegen den Schwächsten seiner bisherigen Gegner, den ersten Gegner seiner Kragenweite, mit dem er es in diesem Turnier zu tun hatte. Die anderen, Stärkeren, hatte er abgefertigt, darunter heute vormittag die Nummer 2 der Setzliste, Matthias Tonndorf. Trotz der Niederlage also bislang ein bärenstarkes Turnier von Jan.

Im A-Open konnte Manuel heute überzeugen. Ihm gelangen gleich zwei Siege, darunter gegen das Geburtstagskind Paul Laubrock. Aber Geschenke werden am Schachbrett ja ohnehin nicht gemacht. Dennes büßte heute einen weiteren halben Punkt ein und liegt mit drei Punkten mit Manuel in der Tabelle gleichauf. Thomas dagegen konnte heute keinen Sieg einfahren. Am Morgen holte er noch ein Remis, am Nachmittag gab es eine Niederlage. Und Leon wird seinem Setzlistenplatz gerecht. Zwei Niederlagen heute, damit liegt er am Ende der Tabelle und hat morgen leider spielfrei.

Im B-Open liegt Richard sehr gut im Rennen. Nach seinen beiden Siegen gestern holte er sich heute zwei Remis und ist damit in der Tabelle vorne dabei. Nils holte ebenfalls einen vollen Punkt, Niederlage am Vormittag, Sieg am Nachmittag. Damit liegt er im Tabellenmittelfeld. Bei Darius läuft es genau andersherum: den Sieg gibt es morgens, die Niederlage nachmittags, das reicht ebenfalls für einen Platz im Mittelfeld. Ganz hinten in der Tabelle liegt Thorsten, der am Morgen eine gewonnene Partie wegstellt und am Nachmittag aus verlorener Stellung heraus zu einem Remis im Turmendspiel mit Minusbauer kommt. 

Damit fällt die Bilanz heute etwas schlechter aus als gestern: SKRoT gegen RotW 8,5 zu 9,5, insgesamt genau 18 zu 18.

Spieltag 3:

Ricklingen schwächelt: die Punktausbeute des heutigen Tages viel leider noch schwächer aus als am Vortag. Unser Meisterspieler Jan kopierte den gestrigen Tag. Am Morgen gab es eine Niederlage, am Nachmittag einen Sieg. 50 Prozent hat Jan im Kasten, morgen kann noch ein Punkt dazukommen.

Im A-Open konnte Dennes heute groß auftrumpfen. Ihm gelangen zwei blitzsaubere Siege. Er liegt jetzt punktgleich mit seinem morgigen Gegner auf dem ersten Tabellenplatz und kann aus eigener Kraft alleiniger Turniersieger werden. Manuel heute nicht an die starke Leistung des Vortags anküpfen. Am Vormittag gab es noch ein Remis, am Nachmittag eine Niederlage. Auch hier sind 50 Prozent im Kasten, morgen kann das noch getoppt werden. Für Thomas lief es dagegen gar nicht gut. Gleich zwei Mal musste er die Segel streichen und aufgeben. Kein Punkt für ihn. Leon erwischte am Morgen ein Freilos, am Nachmittag verlor er - er ist bislang leider ganz ohne Erfolgserlebnis, wovon er sich die Freude am Turnier aber  nicht nehmen lässt.

Im B-Open erwischte Richard heute einen rabenschwarzen Tag: gleich zwei Mal verlor er und konnte dadurch seine bislang makellose Bilanz leider nicht weiter aufpolieren. Darius dagegen blieb seinem Rhythmus treu: ein Sieg am Morgen, eine Niederlage am Nachmittag; also wieder 50 Prozent. Bleibt er bei seinem Rhythmus ist in der letzten Partie wieder ein Sieg drin. Nils konnte sein Punktkonto heute nicht groß aufbessern. Am Morgen eine Niederlage, am Nachmittag dann immerhin ein Remis. Thorsten konnte am Nachmittag den ersten vollen Punkt einfahren, nachdem er am Vormittag von einer Elfjährigen vorgeführt worden war. Anderthalb Punkte auf seinem Konto sind enttäuschend, morgen hat er immerhin Schwarz. Vielleicht ein gutes Omen, denn seine Weiß-Partien gingen alle verloren.

Damit hat sich die Bilanz der Ricklinger Delegation heute noch einmal verschlechtert: SKRoT gegen RotW 7 zu 11, insgesamt genau 25 zu 29.

Spieltag 4:

Der letzte Tag sollte für jeden von uns, der noch nicht genug Punkte gesammelt hatte, die Wende bringen. Das glückte allerdings nur bedingt. Unser Meisterspieler Jan verabschiedete sich mit einer Niederlage aus dem Turnier. Kein Problem, denn die gab es gegen den Setzranglisten-Ersten Jari Reuker. Außerdem hatte Jan durch die zuvor gesammelten 3,5 Punkte sein Soll schon übererfüllt. Pech nur, dass er ausgerechnet auf dem neunten Rang landete. Die Plätze eins bis acht sind direkt für das Meisterturnier im nächsten Jahr qualifiziert. Aber bis 2019 wird Jan eines der anderen Qualifikationskriterien sicherlich erfüllt haben.

Im A-Open konnte Dennes seine letzte Partie gewinnen. Er ging mit Mehrbauer in ein Dame-Turm-Endspiel, das dann zu einem Damen-Endspiel wurde. Dennes verwandelte den Vorteil in einen Sieg und durfte aus den Händen von Turnierorganisator Jörg Tenninger den Siegerpokal in Empfang nehmen.

Die weiteren Akteure im A-Open hatten weniger Glück. Thomas musste erneut eine Niederlage quittieren, eine so lange Schach-Pechsträhne hatte er wohl kaum zuvor. Für ihn kein Grund zur Verzweifelung, sondern im Gegenteil für die Ansage, dass er nächstes Jahr wiederkommt und es dieser Landeseinzelmeisterschaft dann mal so richtig zeigt. Für Manuel reichte es immerhin noch zur Punkteteilung und ein Ergebnis, das den Erwartungen entsprach. Auch Leon holte sich ein Remis, damit sein erstes Spiel ohne Niederlage. Da er in der Setzliste Vorletzter war, ist dieses Ergebnis zwar anders als erhofft, aber nicht überraschend.

Im B-Open zeigte sich Richard erholt von den Niederlagen des Vortages und holte einen vollen Punkt. Er kam damit auf vier Punkte, den gleichen Punktestand erreichte auch Darius am Ende. Er blieb seinem Rhythmus aus Sieg-Niederlage-Sieg treu und beendete das Turnier mit einem Sieg. Für beide ein Ergebnis im Rahmen des Erwartbaren. Nicht so lief es für Nils, der am letzten Tag immerhin noch ein Remis erkämpfte und so auf drei Punkte kam. Thorsten dagegen beendete das Turnier verlaufsgemäß mit einer Niederlage und nur anderthalb Punkten. Dabei hatte er den Gegner schon überspielt, lief aber kurz vor der Zeitkontrolle in eine Falle, die einen Turm kostete und musste aufgeben.

In unserem Wettkampf SKRoT (SK Ricklingen on Tour) gegen RotW (Rest of the World) am letzten Tag also ein 4,5 zu 4,5 Unentschieden, in der Gesamtbilanz verlieren wir aber wegen des schwarzen dritten Spieltages mit 29,5 zu 33,5.

Trotz des Auf-und-Abs am Schachbrett: den Teilnehmern hat es Spaß gemacht. Wir sollten versuchen, auch nächstes Jahr wieder eine SKRot-Delegation nach Verden zu entsenden. Mindestens, um uns für die knappe Niederlagen gegen RotW von diesem Jahr zu revanchieren.