Der Start dieser Meisterschaft verläuft sehr unterschiedlich für
unsere beiden Starter.
Jan
geht in seine erste Partie in der U14
als Favorit. Er sichert sich mit Schwarz einen kleinen Vorteil, gewinnt einen
Bauern und fährt den vollen Punkt ein, weil er im Damenendspiel seinen
Freibauern aufs Umwandlungsfeld führen kann. Am Nachmittag kommt Jan mit Weiß
über eine Punkteteilung nicht hinaus.
Leon
muss in der U12
gleich in der ersten Partie gegen den Setzranglisten-Ersten ran. Er hält in der
Eröffnung die Partie lange ausgeglichen, kann sogar durch das Opfer einer Figur
für zwei Bauern in Vorteil kommen. Doch das ist eine Variante, die wohl nur
Computer sehen. Leider bringt der Verzicht auf das Opfer Leon auf die
Verliererstraße, so dass er bald darauf aufgeben muss. Am Nachmittag verliert er
mit Schwarz in ausgeglichener Stellung, möglicherweise durch
Zeitüberschreitung.
Am zweiten Tag entwickelt sich die Erfolgskurve unserer Spieler in
entgegengesetzte Richtung.
In der U12
holt Leon
am Vormittag ein Remis. Gegen Antal Minkes, der ihn bei der
Landeseinzelmeisterschaft noch besiegt hatte, willigt Leon in die Punkteteilung
durch Zugwiederholung ein. Möglicherweise steht er nach wilder Eröffnung hier
sogar besser, will aber lieber das Remis sichern als zu viel zu riskieren. Am
Nachmittag kann Leon dann den ersten vollen Punkt einfahren. Mit Schwarz
profitiert er von einem Figureneinsteller seines Gegners.
Jan
dagegen kommt in der U14
bei seiner einzigen Partie des Tages unter die Räder. Mit Schwarz lässt er
nach der Eröffnung einen gegnerischen Turm auf die siebte Reihe eindringen und
muss einige Züge später einsehen, dass seine Stellung hoffnungslos ist.
Damit liegt jetzt jeder unserer beiden Spieler bei anderthalb Punkten.
Das ist ein gebrauchter Tag für unsere beiden Starter. Beide verlieren
ihre Partie.
In der U12
verrechnet sich Leon
bei einem Abtausch und verliert eine Figur. Aufgabe.
Jan
geht es in der U14
mit Weiß nicht anders. Auch er findet in komplizierter Stellung nicht den
richtigen Weg, weil er die Gegendrohungen des Gegners unterschätzt. Er muss die
Partie
verloren geben..
Es bleibt also bei anderthalb Punkten für jeden unserer Starter.
Auch der vierte Tag dieser Meisterschaft verläuft für unsere beiden
Starter durchwachsen.
In der U12
kann Leon
am Vormittag immerhin eine Punkteteilung erreichen. Es wäre sogar mehr drin
gewesen, aber im Endspiel übersieht Leon im 53. Zug eine Chance, in Vorteil zu kommen.
Nach 67 Zügen ist dann klar, mehr als Unentschieden gibt es in dieser Partie
für keinen der Spieler. Am
Nachmittag inszeniert Leon mit Weiß einen Königsangriff. Der schlägt leider
nicht durch und im Gegenzug gewinnt Schwarz Material. Leon muss aufgeben.
In der der U14
muss Jan
am Vormittag mit Schwarz eine weitere Niederlage einstecken. Wieder verliert er
im Mittelspiel in komplizierter Stellung den Überblick und anschließend
Material. Am Nachmittag aber geht die wohl längste Niederlagenserie von Jan in
seiner jüngeren Schachgeschichte zuende. Mit Weiß erringt er einen
ungefährdeten Sieg. Er gewinnt im Mittelspiel Material und wickelt in ein
gewonnenes Endspiel ab. Vielleicht die Wende in diesem noch nicht gewohnt
erfolgreichen Turnier.
Endlich mal ein rundum erfolgreicher Tag. Beide Spieler gewinnen ihre
heutige Partie.
In der U12
erobert Leon
mit Schwarz in einem beschleunigten
Drachen einen Bauern. Er schafft es in einem Doppelturmendspiel, den Vorteil
langsam auszubauen und gewinnt durch Matt.
In der U14
profitiert Jan
mit Schwarz in einer sizilianischen Partie
von einem Fehler seines Gegners, durch den Jan mit einer kleinen Kombination
einen Bauern gewinnt. Diesen Vorteil hält er bis ins Endspiel fest und kann den
zweiten vollen Punkt hintereinander einfahren.
In der U12
kann sich Leon
am Vormittag über das Remis freuen. Nach lange Zeit ausgeglichener Partie
lässt er im Turmendspiel seinem Gegner die Chance, einen Bauern zu gewinnen.
Doch der nutzt sie nicht. Remis. Am Nachmittag verliertLeon
mit Schwarz, weil er taktische Chancen nicht nutzt und am Ende von seinem Gegner
im Endspiel überspielt wird.
In der U14
dagegen setzt Jan
seine Siegesserie fort und gelangt jetzt in den Bereich dessen, was vor dem
Turnier zu erwarten war. Mit Weiß überspielt er den bisher stärksten Gegner
im Turnier in nur 23 Zügen und setzt ihn am Ende matt. Eine starke Partie.
Auch am letzten Spieltag gibt es für unsere beiden Starter Sieg und
Niederlage.
In der U12
kann sich Leon
am letzten Brett den vollen
Punkt sichern gegen den Tabellenletzten. Ein versöhnlicher Abschluss für
ihn bei einem Turnier, das nicht ganz nach den Erwartungen lief. In der Schlusstabelle
landet Leon auf Platz 50.
In der U14
dagegen verliert Jan
seine letzte
Partie. Erneut spielt er Sizilianisch mit Schwarz. In komplizierter Stellung
entscheidet er sich gegen einen Bauerngewinn mit 16....Sxg4 und zieht den
Springer stattdessen nach c4. Leider war das die Entscheidung zwischen Vorteil
und Nachteil - nach elf weiteren Zügen muss Jan aufgeben. Am Ende in der Schlusstabelle
Platz 24, ein Platz im Mittelfeld. Auch das bestimmt weniger als erhofft.
Trotzdem kann das Fazit nur positiv ausfallen: zwei Starter bei der
Deutschen Meisterschaft, das ist für unseren kleinen Verein schon ein Erfolg.
Klar, dass dort starkes Schach gespielt wird, dass schon kleine Fehler schnell
bestraft werden. Jeder errungene Sieg ist deshalb schon eine starke Leistung,
wozu wir herzlich gratulieren!